Dienstag, 12. August 2014
Swingerclubs
Ein Thema, was in meiner Beziehung immer mal wieder aufkommt. Mein Freund würde es gerne mal ausprobieren, ich bin grundsätzlich neugierig, hab da aber auch irgendwie einige Hemmschwellen.

Nicht wegen anderer Männer, ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Freund nicht auf die Idee kommt mich von irgendwem anfassen zu lassen, er ist ziemlich...territorial.
Es sind viel mehr meine Standartbedenken, zum Beispiel:

- Ich hasse es von Leuten angestarrt zu werden. Mir ist sowas wirklich super unangenehm. Außerdem fremdel ich hin und wieder mal und Menschenansammlungen sind eh nicht so meins. Mich vor Wildfremden in Unterwäsche präsentieren zu müssen...oh man, allein die Vorstellung stresst mich schon.

- Der Klassiker: Was mache ich, wenn ich da jemanden treffe, den ich kenne? Jaa, die Wahrscheinlichkeit ist klein und umgekehrt wäre es ihm/ihr sicher genauso unangenehm, aber trotzdem. Wen interessieren schon Wahrscheinlichkeiten und was bringt es mir in dem Moment, dass sich mein Gegenüber ebenso unwohl fühlt?

Unterm Strich kommt raus: Meine Bedenken sind so groß, dass ich, wenn es meine Entscheidung wäre, nicht in einen Swingerclub zu gehen würde. Ich bin ja auch erst Mitte 20 und hab von daher wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit solche Sachen auszuprobieren (auch wenn meine Paranoia bezogen auf mich und meinen Körper mit zunehmenden Alter sehr wahrscheinlich nicht weniger werden). Auf der anderen Seite weiß ich, dass mein Herr es gerne einmal ausprobieren will und ich würde ihm den Gefallen gerne tun. Gleichzeitig sind wir beide kleine Voyeure und hätten bei entsprechendem Input sicher eine Menge Spaß.
*sfz* Wirklich schwer alles....

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Dienstag, 29. Juli 2014
Einschlafprobleme und Undercoverreporter
Gerade konnte ich mal wieder nicht schlafen und habe gelangweilt durchs Programm gezappt. Dabei blieb ich gegen jede Gewohnheit auf RTL hängen, weil dort gerade ein Beitrag zum Thema BDSM lief. Ich wurde neugierig und kam am Ende nicht mehr aus dem Grinsen heraus. Offenbar ist dieses Thema so fürchterlich, dass es RTL eine „Undercover Deutschland“ Sendung wert war. Der armen Reporterin, die auch noch auf die Idee kam, sich als angebliche Sub mit einem Dom zu treffen, fiel es im anschließenden Interview mit der guten Birgit Schrowange sichtlich schwer, nicht das Wort 'pervers' in den Raum zu werfen. Und doch, am meisten „schockierte sie, dass diese Sachen von ganz normalen Leuten gemacht werden. Das hätte auch ihr Nachbar sein können!“

Süß. Ja, irgendwie sollten 'solche Leute' (oh weh, ich gehöre auch zu den 'solchen') doch ein Schild um den Hals tragen, vielleicht auch einen Aufnäher auf der Kleidung, damit normale Menschen gewarnt sind, falls sie mit uns in Kontakt treten. Tatsache ist nämlich, wir sind mitten unter den Gutbürgern und sehen aus wie alle anderen... O_O
Entschuldigung, wahrscheinlich merkt man, dass ich diese Art von Berichterstattung nicht ernst nehmen kann. Und welchen Sinn es hat, eine Reporterin, die ganz offensichtlich NICHT devot ist in eine Situation zu bringen, in der sie als Sub auftritt und sich allein in einer Wohnung mit einem dominanten Mann auseinander setzen muss (der nebenbei nicht versucht hat sie zu vergewaltigen, als sie nicht machen wollte, was er sagte. Die Securitymänner, die im Nebenraum nur darauf warteten einen Frauenschänder in seine Schranken zu weisen bekamen nichts zutun, schade um die Einschaltquoten) begreife ich nicht. Das sie diese Situation als unangenehm empfinden muss ist doch wohl klar. Wenn ich einen heterosexuellen Mann dazu bringe, sich als angeblich schwul mit einem schwulen Mann zu treffen wird ihm das auch unangenehm sein. Was hat dieser Selbstversuch also gebracht, außer, dass besagte Reporterin eben erfuhr, dass die BDSM-Szene nicht ihren Neigungen entspricht? Und, dass ein vermutlich netter, dominanter Mann jetzt wahrscheinlich erstmal die Lust an dem Spiel vergangen ist?

Ich mache drei Kreuze, dass es mir nicht so ergangen ist. Ich habe einen netten, lieben Herrn, der sich Gedanken um mich macht und auf mich aufpasst. Dem ich (Schock komm raus, du bist umzingelt) Widerworte geben kann, der Spaß daran hat, sich mit mir zu zanken, umso mehr, wenn er das letzte Wort behält. Außerdem sind wir beide auch noch nützliche Mitglieder der Gesellschaft und abgesehen von unserem Sexualleben absolut 0-8-15 und geradezu langweilig (ich mehr als er, er kann sogar Tennis spielen...okay, das ist auch langweilig...).
Was ich RTL lassen muss, ist das sie allerdings auch ein total nettes Paar interviewt haben. Sie sub/maso, er dom/sad. Im Alltag eine gleichberechtigte Partnerschaft, im Schlafzimmer mit deutlicher Hirarchie. Leider blieb der Grundtenor trotzdem in der kompletten Berichterstattung eher negativ. Man musste sogar noch eine Therapeutin überdeutlich bestätigen lassen, dass BDSM-Neigungen nicht krankhaft sind. Irgendwie echt traurig.

Naja, jedem das Seine, mir das Meiste. Und während andere schockiert die Nase rümpfen und den Kopf schütteln habe ich eben Orgasmen. Wenn mein Herr es erlaubt. Meistens, nachdem er mich den halben Tag geärgert hat und ich ihn flehentlich anbettel. Und falls es mir mal wieder ohne Erlaubnis kommt, dann nehme ich die Strafe hin und versuche nicht allzu sehr mit ihm darüber zu diskutieren. Lohnt sich häufig eh nicht, er hat einen Dickschädel so groß wie ein Güterzug. Auch wenn das viele nicht verstehen können, sobald ich vor ihm knie und er mich mit diesem ganz speziellen Blick ansieht, dann will ich nirgendwo anders sein. Obwohl es durchaus vorkommt, dass ich ihm fünf Minuten später gerne den Hals umdrehen möchte ;)

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