Mittwoch, 30. Juli 2014
Umgang mit der sub
Meine sub ist mein eigentum und auch wieder nicht. Einerseits hat sie mir ihre Sexualität geschenkt. Andererseits ist sie ein Freigeist, dessen Gedanken und Gefühle, vor allem aber ihr Feedback, ich nicht kontrollieren kann und darf.

Gestern habe ich mich nicht an die vorher getroffene Vereinbarung gehalten und eigenmächtig meinen oben beschriebenen Einflussbereich ausgedehnt. Auslöser war eine Kleinigkeit.

Mein Aufrag an sie war es ein spezielles Tagebuch (dieser Blog) zu führen, in mit dem sie mir Zugang zu ihrer Gedankenwelt geben kann. Gleichzeitig sollte es die Möglichkeit geben, auch später einmal im Rückblick die gemeinsame Zeit zu haben. Hier sollte es die Gelegenheit geben Kritik und Anregungen reflektiert und durchdacht aufzuschreiben und eine andere Form des Gedankenaustausch als Telefonate oder Kurznachrichten zu initiieren. Die Gegenargumente E-Mail sind durch mich nicht von der Hand zu weisen. Kurzum es ist ein wichtiges emotionales Thema für mich.

Am Telefon hat sie mir bereits gesagt, dass sie damit Probleme hat. Als ein dazu passender Thread in einem gemeinsam genutzten Forum aufgetaucht ist, habe ich es mir leicht machen wollen und darauf hingewiesen in der Hoffnung, dass sie durch die Meinung anderer Einsicht erlangt. Der Schuss ging klar daneben. Auf ein kritisches Posting eines anderen Dom hat sie sich seiner Meinung angeschlossen.

Damit hatte ich diverse Probleme.

1. Enttäuschung, dass mein Plan gescheitert ist.
2. Falsch interpretiertes Besitz und Anspruchsdenken.
3. Das Gefühl mit meinen Argumenten nicht durchdringen zu können.
4. Ablehnung dem Dom gegenüber dem sie sich angeschlossen hat.
5. Widersprüchliche Gefühle Wut, Eifersucht und Jähzorn und Isolation mit meinen Gefühlen.

Einige Dinge ausgeprägter, einige unterschwellig. Etliches im ersten Moment für mich gar nicht greifbar.

Jedoch alles Dinge auf die ich nach einer Nacht alles andere als stolz bin.

Daraus folgte jedenfalls eine stundenlange Diskussion in der ich versucht habe, meinen Dickkopf durchzusetzen und sie in die Defensive gedrängt habe. Dabei wurden rhetorische Stilmittel angewandt, die unfair waren und unter die Gürtellinie gingen.

Ich habe völlig aus den Augen verloren, was unsere Beziehung eigentlich ausmacht. D/s ist nicht das Kleinreden einer Frau, sondern das dominieren. Dazu geisterte die ganze Zeit in meinem Kopf herum, dass sie mir mal gesagt hat, dass sie einen Mann will, der sich ihr gegenüber durchsetzt. Einer der nicht sofort beim ersten Widerstand einen Rückzieher macht. Naja... mit einem lachenden Auge lässt sich sagen, dass sie den gefunden hat. Mit einem weinenden Auge aber auch, dass unsere Beziehung durch die Entfernung vieler solcher Streits nicht mitmacht. Fakt ist aber, dass ich ohne diesen Wunsch nach einem durchsetzungsfähigen Mann wahrscheinlich nicht so intensiv eingestiegen wäre.

Ich schätze an ihr die offene Art und das offene Wort. Das will ich nicht zerstören. Deswegen habe ich mir zum Ziel gesetzt diese nicht mehr zu beschneiden.

Tja... Wir sind in einer Kennenlern- und Entdeckungsphase. Da ist Reibung vorprogrammiert. Aber Reibung erzeugt Wärme und Wärme Gemütlichkeit. :D

Eigentlich brauche ICH genauso das Tagebuch als SIE. Aber es ist mir immer noch wichtig sehr wichtig ein Tagebuch zu haben als Korrektiv für genau solche Situationen.

Grüße

Die Schlange

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